Tipps für Eis und Schnee

Irgendwann wird Ihr neues Knie ganz bestimmt auch zum ersten Mal mit Eis und Schnee konfrontiert werden. Bitte seien Sie besonders vorsichtig und überlegen kritisch, ob Sie wirklich unbedingt aus dem Haus gehen müssen. Vor allem, solange Wege und Straßen noch nicht geräumt sind, sollte ein Spaziergang für Sie unbedingt tabu sein! Wenn Sie auf Ihr frisch operiertes Knie fallen, kann Ihnen niemand sagen, wie das ausgehen wird…..

Wenn Sie noch nicht wieder so ganz beweglich sind, wie vor der OP, gestaltet sich auch das Wiederaufstehen nach einem Sturz sehr mühsam bis unmöglich.

Stürze sollten überhaupt vermieden werden nach solch einer Operation. Das neue Gelenk ist nur einzementiert, kann also durchaus abbrechen.

Ich will Ihnen kein Horrorszenario ausmalen, aber ich habe viele Patienten kennengelernt, die leider sehr leichtsinnig mit dem Implantat umgehen. Einige von ihnen waren ruckzuck wieder im Krankenhaus, weil eine erneute Operation notwendig war. Das wollen Sie doch sicher vermeiden, denn so „schön“ war die OP-Erfahrung ja nun doch nicht !……….

Gehen Sie also bei Schnee nur aus dem Haus (bei Glatteis ÜBERHAUPT NICHT), wenn Sie Begleitung haben, die Sie notfalls auffangen kann. Wenn der Schnee zu heftig wird, sagen sie lieber 2 oder 3 Termine ab und nehmen sie diese ein anderes Mal wahr. Oder fahren Sie mit dem Taxi zur Behandlung. Das müssen Sie allerdings selbst bezahlen, die Krankenkasse übernimmt solche Fahrten nicht. Evtl. können Sie mit dem Therapeuten vereinbaren, dass er zu Ihnen nach Hause kommt um die Behandlung durchzuführen.

Sofern Sie noch an Gehstützen laufen, lassen Sie sich vom Sanitätshaus Spezialstopfen für Ihre Stützen bringen. Das sind Metallspitzen die anstelle der üblichen Gummipuffer auf die Stütze aufgesteckt werden oder einfach über den Puffern montiert werden. Soweit ich das gesehen habe, gibt es verschiedene Varianten.

Bestimmt haben Sie sowieso schon „Spikes“ zuhause, die man unter die Schuhe schnallt, um bei Eis und Schnee einen sicheren Halt zu haben. Bitte benutzen Sie diese Spikes bei JEDEM Gang im Schnee. Da meine ambulanten Therapien leider auch in die Wintermonate November bis Anfang Februar fielen, musste ich wohl oder übel auf die winterlichen Straßen. Im Jahr 2010 gab es zwar einen Bilderbuchwinter – aber nur für Menschen, die gut zu Fuß waren.

Ich hatte mir schon vor meiner OP ein zweites Paar Schuhspikes gekauft – aber eigentlich nur, weil ich nicht mehr ganz genau wusste, wo ich die vorhandenen Spikel verwahrte hatte…

Dieses neue Paar hat eine andere Anordnung der Stahlkrallen. Nach ernsthaftem Suchen in den unergründlichen Tiefen meines Schuhschrankes fand ich dann glücklicherweise doch meine alten Spikes wieder! Ich habe dann immer beide Sorten unter meine Stiefel geschnallt und hatte damit einen sehr sicheren Auftritt. Aber bei Glatteis bin ich auch damit nicht gelaufen. Sobald Sie auf gestreuten Wegen gehen oder gar ein Haus betreten, müssen Sie die Spikes unbedingt abnehmen, sonst rutschen Sie auf dem Stahl aus.

Glücklicherweise hatte ich zu dem Zeitpunkt nur noch eine Gehstütze.

Es heisst zwar: „Lieber keine Stütze als eine!“, aber ich habe sie nur noch sporadisch eingesetzt, vor allem, wenn es bergauf oder bergab ging. Ausserdem habe ich sehr auf mein Gangbild geachtet. Wenn ich an Schaufenstern vorbeikam, habe ich immer geschaut, ob ich meine Haltung korrigieren muss.