Die ersten Wochen nach der Knie-OP

In der Regel macht das frisch operierte Bein keine Probleme bezüglich des normalen Bewegungsablaufes. Was noch unangenehm spüren, ist nicht Ihr „Kniegelenk“, das ist schon mal beruhigend. Es ist der übliche Wundschmerz und die durch die OP überdehnte Muskulatur. Also nichts Besorgniserregendes und der Schmerz lässt mit der Zeit nach. Sie werden Sie AUSREICHEND mit Schmerzmitteln versorgt, so dass es Ihnen wirklich gut geht und Sie nicht leiden müssen.

Ab dem 2. Tag nach der OP kommt ein/e Physiotherapeut/in mit einem ziemlich unförmigen Gestell, das geheimnisvoll mit sterilen weißen Tüchern abgedeckt ist, an Ihr Bett.

Man bringt Ihnen die Bewegungsschiene. Ihr Bein wird in dieser Schiene gelagert, die Maschine eingeschaltet und los geht es mit leichten Beugungen des Gelenkes. Erschrecken Sie nicht, das tut überhaupt nicht weh! Ganz im Gegenteil, diese Bewegung ist sogar sehr angenehm.

Ich bin sogar manchmal dabei eingeschlummert. Diese Behandlung dauert etwa 10 Minuten. Der Patient bestimmt den Beugewinkel mit, d.h. man sollte spüren, dass sich was tut, aber es darf nicht weh tun. Danach wird das Bein mit Eis oder Kühlpads gekühlt.
Die Bewegungsschiene bekommen sie dann täglich ein- oder zweimal. Und Sie werden merken, dass Ihr Bein täglich beweglicher wird. Das ist ein wunderbares Erlebnis wenn Sie spüren, dass es aufwärts geht.

Nach 9 bis 12 Tagen werden Sie aus dem Krankenhaus entlassen. Bis dahin können Sie sich schon gut auf Ihren Gehstützen fortbewegen. Sie haben durch den Physiotherapeuten sogar gelernt, wie man mit 2 Gehstützen eine Treppe hinauf und hinunter geht. Ehrlich gesagt, hatte ich aber immer einen Riesenrespekt vor der Treppe und habe nur den Fahrstuhl benutzt. Aber Treppengehen lernen, sollte man unbedingt.

Gepäck, Taschen o.ä. tragen, dürfen Sie natürlich jetzt noch nicht und auch das operierte Bein sollte noch nicht voll belastet werden. Manchmal geht man versehentlich ein paar Schritte ohne Gehstützen, weil es einem so gut geht. Das ist dann nicht wirklich schlimm, aber man darf sich nicht verleiten lassen, dass man jetzt doch gar keine Stützen mehr braucht….
Es besteht normalerweise nicht mehr die Gefahr, dass das neue Knie Schaden nimmt, aber IhreBeinmuskulatur kann sie von einer Sekunde auf die andere im Stich lassen und dann würden Sie schlimm stürzen! Bitte vorsichtig sein und fragen Sie immer Ihren Chirurgen oder Orthopäden, was Sie schon dürfen.

Man kann sich gar nicht vorstellen, wie sehr die Oberschenkelmuskeln in den paar Tagen seit der OP abgebaut haben! Deshalb gehen Sie vernünftigerweise in die REHA, dort werden Ihre Muskeln wieder gezielt auf Belastung trainiert.

Etwa ab dem 12. bis 14. Tag nach dem Eingriff werden die Fäden gezogen. Und dann spüren Sie sofort Erleichterung in dem Bein. Die Spannung auf der Narbe ist weg und Sie sind gleich viel beweglicher. Nachdem die Fäden gezogen sind und die Naht tatsächlich geschlossen ist, dürfen Sie auch wieder duschen. Lassen Sie sich dennoch vor dem Duschen ein wasserdichtes Pflaster aufkleben, und anschließend ein Neues geben. Die Haut auf der Narbe ist noch sehr dünn und empfindlich.

Die Antithrombosestrümpfe, die sie nach der OP angezogen haben, gehören dem Krankenhaus und werden zur Entlassung meist ausgetauscht. Ihre Beine werden nun ganz genau vermessen, damit die neuen Strümpfe exakt passen. Diese müssen Sie privat bezahlen, wenn Sie nicht zuzahlungsbefreit sind. Die Strümpfe gehören dann Ihnen.